Bundesfinanzminister Christian Lindner beim regionalen „Wirtschaftsgipfel“ von ARBEITGEBER KÖLN

Am Dienstag, den 29.10., lud Bundesfinanzminister Christian Lindner nicht nur zum Wirtschaftsgipfel in Berlin, er traf sich auch mit 35 ausgewählten Unternehmer*innen und Wirtschaftsvertreter*innen aus Köln und der Region im Verbandshaus von ARBEITGEBER KÖLN.

Im Mittelpunkt des Besuchs stand ein intensiver und vertraulicher Austausch – ohne Medienpräsenz und fernab der Öffentlichkeit.

Die Gesprächsrunde bot die Gelegenheit, offen über die drängendsten Herausforderungen des Standorts zu sprechen: von wachsender und lähmender Bürokratie und hoher Steuerbelastung bis hin zur zunehmenden Zurückhaltung bei inländischen Investitionen. Die Kölner Unternehmer*innen brachten ihre Sorgen direkt zur Sprache und verdeutlichten, welche Auswirkungen die aktuelle wirtschaftliche Lage auf die Unternehmen vor Ort haben.

Auch wenn viele Themen auf bundesweiter Ebene bereits diskutiert wurden, begrüßten die Gäste die Möglichkeit, im persönlichen Dialog mit dem Minister direkt über erforderliche Maßnahmen und Lösungsansätze für die wirtschaftlichen Herausforderungen der Region zu sprechen.  Gleichzeitig mahnten sie die Regierung, im Sinne des Wirtschaftsstandorts zügig zu handeln.

„Wir schätzen es sehr, dass Bundesfinanzminister Lindner trotz seiner vollen Agenda und der zahlreichen aktuellen Herausforderungen bereit ist, den Anliegen der Wirtschaft in unserer Region Gehör zu schenken,“ erklärte Gunnar Herrmann, Vorstandsvorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN und Aufsichtsratsmitglied der Ford Werke GmbH. „Als Unternehmer*innen in einer industriegeprägten Region appellieren wir eindringlich an ihn und die gesamte Bundesregierung, jetzt entschlossen zu handeln, persönliche Befindlichkeiten beiseite zu lassen und gemeinsam Lösungen für unsere Wirtschaft und unser Land zu entwickeln.“

Vorstandsvorsitzender Gunnar Herrmann im Interview zur Krise der Autoindustrie


In der aktuellen Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers blickt Gunnar Herrmann angesichts der schwierigen Lage der deutschen Autoindustrie selbstkritisch auf die Fehler der Branche. „Wir als deutsche Autoindustrie sind stehen geblieben und waren in der Vergangenheit vielleicht auch zu sehr berauscht von uns selbst.“ Die alte Philosophie, nach der sich etwa ein VW Golf oder ein Ford Focus Millionen Mal verkauft habe, funktioniere nicht mehr. „Wir schauen nicht nach vorne, sondern blicken zurück auf die glorreichen Zeiten und sagen: Lass uns noch etwas weiter machen, da waren wir so gut“, beklagte Herrmann. Kritik äußerte Herrmann auch an der Politik, die eine Mitschuld an der schlechten Lage trage. „Wir brauchen von Seiten der Politik zwingend mehr Verlässlichkeit.“ Sie habe durch die Diskussion um das Verbrenner-Aus für sehr viel Verunsicherung gesorgt – sowohl bei den Verbrauchern als auch bei der Industrie und den Investoren.