Herrmann: „Wir mischen mit, wir stehen nicht am Spielfeldrand“
![v.l.n.r.: Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, Executive Director Business Transformation Ford of Germany neuer Vorsitzender der ARBEITGEBER KÖLN (AGK), und Michael Jäger, ehemaliger Vorsitzender der AGK](https://www.arbeitgeber-koeln.de/wp-content/uploads/2020/08/Herrmann_Jäger-1024x666.jpg)
Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung der ARBEITGEBER KÖLN e. V. am heutigen Dienstag wurde Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH und Executive Director Business Transformation Ford of Germany, zum neuen Vorsitzenden des Verbandes gewählt. Er folgt auf Michael Jäger, der seit 1998 dieses Amt innehatte. Die Mitgliederversammlung wählte Nicolai Lucks, Kreishandwerksmeister und Geschäftsführer der Wallburger GmbH, sowie Dr. Patrick Giefers, Geschäftsführer INEOS Manufacturing Deutschland GmbH, zu seinen Stellvertretern. Zugleich wurde Michael Jäger aufgrund seiner vielfältigen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes vorgeschlagen. Mit der Geschäftsführung der ARBEITGEBER KÖLN ist weiterhin Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer von kölnmetall, betraut, dessen Vorstand Gunnar Herrmann seit Juni 2020 angehört.
Der neue Vorsitzende bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und lobte seinen Vorgänger: „Michael Jäger war rund 22 Jahre das Gesicht von ARBEITGEBER KÖLN – er hat den Verband mit aus der Taufe gehoben und sein Name ist untrennbar mit dieser Organisation verbunden. Er hat stets die Fahne der ARBEITGEBER KÖLN hochgehalten und als Mittler zwischen der Welt der Wirtschaft und der Welt der Verwaltung und der Politik gewirkt.“ Dies werde nun seine Aufgabe sein. Ganz im Sinne Jägers werde er „an Politik und Verwaltung ‚dran‘ bleiben, denn Bundes-, Landes- aber auch Kommunalpolitik stellen uns als Unternehmer immer wieder vor neue Herausforde-rungen. Wir dürfen den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen, müssen uns immer wieder bei wichtigen Debatten einbringen. Kurz: Wir mischen mit, wir stehen nicht am Spielfeldrand.“
Mit Blick auf die im September anstehende Kommunalwahl fuhr Herrmann fort: „In unserer Stadt sind noch viele Zukunftsfragen ungelöst, der Reformstau der vergangenen Jahre muss dringend aufgelöst werden.“ Ihm sei bewusst, dass dies in einer Millionenstadt nicht über Nacht gelingen könne, gerade wenn Zielsetzungen miteinander konkurrierten. Zwar werde er weiterhin den „Finger in die Wunde legen“, ihm sei aber auch wichtig, zuzuhören. In diesem Zusammenhang betonte er, dass die ARBEITGEBER KÖLN grundsätzlich zum konstruktiven Austausch mit allen gesellschaftlichen Gruppierungen im demokratischen Spektrum zur Verfügung stünden.
Wirtschaft und Industrie seien in den letzten Jahren immer sauberer und energieeffizienter geworden, schloss Herrmann an. Wenn Politik der Wirtschaft weiter die ‚Daumenschrauben‘ ansetze, werde oft vergessen: „Klima- und Energiewende können nur mit der Industrie und nicht gegen sie funktionieren. Wird die Regulierungsschraube überdreht, wird dies die schleichende Abwanderung der Industrie aus Deutschland in Länder mit geringeren Umweltstandards weiter vorantreiben. Hiermit ist weder dem Klima, der Politik noch der heimischen Wirtschaft gedient.“
Eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre werde daher sein, Mobilitäts- und Energiewende gesellschaftsverträglich weiter voranzutreiben, aber ohne die Industrie dabei zu ‚kannibalisieren‘.