Volles Haus beim Katerfrühstück 2024 von ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne
Was für ein toller Tag nach den „tollen Tagen“! Mehr als 200 Gäste aus Unternehmen, Politik, Verwaltung, Verbänden, Gewerkschaften und Kammern waren der Einladung zum traditionellen Katerfrühstück ins Hotel Pullman Cologne gefolgt. „Gemeinsam für Fachkräfte – Gute Beispiele von Köln nach Düsseldorf: Unternehmen aus der Region im Austausch mit Minister Karl-Josef Laumann“, lautete das diesjährige Motto.
Im Interview mit Moderator Konstantin Klostermann gaben Gunnar Herrmann, Vorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN, und Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne, ihre Einschätzungen zur Situation unserer Wirtschaft.
Gunnar Herrmann kritisierte vor allem eine alles lähmende „Vorschriftenkultur“ und Timo von Lepel forderte, positive Signale in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu senden und die Fortbildung von Fachkräften mit digitalen Kompetenzen zu kombinieren.
Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker rief in ihrem Grußwort zu mehr Optimismus auf, denn miese Stimmung lähme nur und decke sich nicht mit der Realität in Köln und anderswo.
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, rief zu gemeinsamen Anstrengungen auf und verwies auf positive Beispiele wie die Fort- und Weiterentwicklung der dualen Ausbildung, die Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt, sowie eine schnellere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Und er zeigte sich überzeugt, dass man eine „Riesenchance“ habe „und die werden wir nutzen“.
Beste Beispiele und vielfältige Lösungsansätze zur Fachkräftegewinnung und -sicherung, zeigten dann auch Unternehmen beim „Gallery Walk“: von der Azubi-Akquise über die schnelle Integration von Geflüchteten, Inhouse-Umschulungen und Weiterqualifizierungen bis hin zur Förderung von „Senior Talents“.
Nicht nur Minister Laumann zeigte sich begeistert von den Initiativen und Projekten von Currenta GmbH & Co. OHG, igus GmbH, Manufact Tischlerei GmbH, Marc Schmitz, NetCologne IT Services GmbH, Schneider Electric und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e. V. Danke für die tollen Beispiele – Nachahmung ausdrücklich erwünscht!
Ministerin Mona Neubaur beim Katerfrühstück 2023: „Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftsprojekt“
v.l.n.r.: Konstantin Klostermann, Dr. Christian Czauderna, Andree Haack, Dirk Wasmuth, Dr. Margarete Haase, Mona Neubaur, Claudia Schall, Michael Schaupp, Gunnar Herrmann, Timo von Lepel, Thomas Bischof | Foto: Marius Becker
Groß war die Freude, sich nach zwei Jahren digitaler Veranstaltungen wieder persönlich beim traditionellen Katerfrühstück begegnen zu können. Mehr als 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wirtschaft waren der Einladung von ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne zum gemeinsamen politischen Diskurs am Aschermittwoch gefolgt. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit.
Bei der Begrüßung betonten die beiden Gastgeber Gunnar Herrmann, Vorstandsvorsitzender der ARBEITGEBER KÖLN, und Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne, dass bei allen Entscheidungen der Landes- und Kommunalpolitik Wirtschaft und Industrie immer mitgedacht werden müssten und verbanden damit das Angebot an die Politik, bei Plänen und Vorhaben als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
„Wir wissen, dass der Strukturwandel im Kern eine unternehmerische Aufgabe ist“, erklärte Gunnar Herrmann, „doch ohne die entsprechende Flankierung der Politik wird dies nicht gelingen. Viele Probleme können zwar nur global oder national gelöst werden, doch optimale Standortbedingungen sind in der Landes- und Kommunalpolitik verortet.“
Gastgeber Timo von Lepel und Gunnar Herrmann im Gespräch mit dem Moderationsteam Claudia Schall und Konstantin Klostermann | Foto: Marius Becker
Die Wirtschaft habe es in der Hand, neue, nachhaltige und zukunftsfähige Verfahren, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und erfolgreich an den Markt zu bringen, so Herrmann. Um diese umsetzen zu können, forderte er von der Politik eine Vereinfachung bürokratischer Planungs- und Genehmigungsverfahren – andernfalls sei jedes Großprojekt zum Scheitern verurteilt.
Eine schnelle und verlässliche digitale Infrastruktur sei nicht nur unabdingbar für eine moderne Wirtschaft, sondern auch eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, sagte Timo von Lepel. „Im 21. Jahrhundert geht kommunale Daseinsvorsorge über die Grundbedürfnisse von Wasser, Strom und Wohnraumhinaus und die digitale Einbindung ist für das gesellschaftliche Zusammenleben unerlässlich“, konstatierte der NetCologne-Geschäftsführer. Darüber hinaus sei digitale Infrastruktur auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in Städten und Kommunen: „Besonders im Smart-City-Umfeld können wir durch den gezielten Einsatz digitaler Infrastruktur effizienter und umweltfreundlicher werden und steigern dadurch die Lebensqualität der Menschen.“
Aufgrund von Problemen mit ihrer Stimme musste das Grußwort von Oberbürgermeisterin Henriette Reker leider ausfallen. Trotzdem hatte sie es sich nicht nehmen lassen, das Katerfrühstück zu besuchen und zumindest durch Nicken in die Runde zu grüßen.
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sprach in ihrer Keynote von Nachhaltigkeit als einem Gemeinschaftsprojekt: „Jede gesellschaftliche Gruppe, sowie alle Bürgerinnen und Bürger, tragen gemeinsam die Verantwortung dafür“, so die Ministerin. „Wir müssen innovativ denken, an neuen Prozessen tüfteln und offen mit neuen Technologien umgehen. Nur so können wir eine Welt hinterlassen, die nachfolgenden Generationen ein ebenso gutes Leben ermöglicht, wie wir es haben. Wenn wir es ernst meinen, wird es uns Zeit, Geld und Nerven kosten, aber wir werden gestärkt daraus hervorgehen.“ Das Ziel der Landesregierung seien starke Unternehmen, zukunftssichere Arbeitsplätze und neue Ansiedlungen, erklärte Neubaur und versicherte: „Die Landesregierung wird bei dieser Herausforderung mit anpacken und optimale Rahmenbedingungen mitgestalten.“
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sprach in ihrer Keynote von Nachhaltigkeit | Foto: Marius Becker
„Licht und Schatten in Köln – wie nachhaltig ist unsere Stadt?“, lautete die Frage, die im anschließenden Panel erörtert wurde. Diskussionsgrundlage war die nachhaltige Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ in der das ehrgeizige Ziel formuliert ist, Köln dauerhaft als lebenswerte Metropole zu stärken, zu entwickeln und aktiv zu gestalten. Aber was ist eigentlich eine lebenswerte Metropole? Und wie weit sind wir in unserer Stadt und unserer Region von diesem Ziel entfernt?
Dazu diskutierte Andree Haack, Dezernent für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales der Stadt Köln mit den Unternehmern Michael Schaupp, Geschäftsführer Pfeifer & Langen und Vorsitzender des Verbandes der Zuckerindustrie, Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender Gothaer Allgemeine Versicherung AG und Dr. Christian Czauderna, Head of Business Unit Circularity, Currenta GmbH & Co. OHG.
Zum Abschluss des Panels ergriff Oberbürgermeisterin Reker dann doch noch das Mikrofon, um trotz ihrer Stimmprobleme den Anwesenden zu versichern, dass die Stadt Köln mit den „Kölner Perspektiven 2030+“ auf dem besten Weg zur klimaneutralen Stadt sei. „Allerdings können wir die nach dem Krieg als Autostadt aufgebaute Stadt nicht in wenigen Jahren in ein Fahrradparadies umwandeln“, mahnte Reker.
Die Moderation der Veranstaltung übernahmen, wie bereits in den Vorjahren, Claudia Schall und Konstantin Klostermann von Radio Köln.
Beim anschließenden Brunch mit Häppchen und Kölsch konnte das Katerfrühstück dann seinem Namen alle Ehre machen.
Traditionell fand am Aschermittwoch das Katerfrühstück der ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne statt – wie im Vorjahr wurde die Veranstaltung ab 11.00 Uhr im Live-Stream übertragen.
Doch in diesem Jahr sollte alles ganz anders sein: Erschüttert von den Meldungen und den schrecklichen Bildern aus der Ukraine, rückte das tagesaktuelle Geschehen in den Vordergrund der Diskussion.
Die beiden Gastgeber, Gunnar Herrmann, Vorstandsvorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN, und Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne, äußerten ihre Bestürzung über den russischen Angriff auf die Ukraine und bekundeten ihre Solidarität mit den Menschen im Kriegsgebiet. „Harte Sanktionen gegen Russland sind unvermeidbar“, erklärte Herrmann zudem. „Das wird selbstverständlich auch Folgen für uns, unsere Gesellschaft, die Unternehmen und auch für den Einzelnen haben. Aber eine konsequente Politik der Nicht-Tolerierung dieses Vorgehens ist alternativlos.“
Auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich in ihrem Grußwort bestürzt über die aktuellen Ereignisse.
Die Fraktionsspitzen im Landtag bezogen in der anschließenden Gesprächsrunde ebenfalls Stellung zu den aktuellen besorgniserregenden Entwicklungen und diskutierten die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Wirtschaft und Energieversorgung.
Verena Schäffer MdL, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Marcus Optendrenk MdL, stellvertretender Fraktionsvorsitzender CDU, Thomas Kutschaty MdL, Fraktionsvorsitzender SPD, und Marcel Hafke MdL, stellvertretender Fraktionsvorsitzender FDP, stellten sich in der nachfolgenden Diskussion den kritischen Fragen aus Unternehmen und Verbänden zu Plänen und Zielen ihrer Politik für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 15. Mai 2022.
„Wer die Verkehrswende fordert, muss auch ‚Ja‘ zu Technik und Innovationen sagen. Damit verbunden ist auch ein starkes Bekenntnis zur Industrie, dass ich von der Stadt Köln mit Nachdruck einfordere“, eröffnete Gunnar Herrmann, Vorsitzender der ARBEITGEBER KÖLN, das traditionell am Aschermittwoch stattfindende Katerfrühstück von ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne.
Trotz einer Zunahme des Radverkehrs müsse ein intelligentes Verkehrskonzept mehr im Blick haben als das Fahrrad. „Für mich bedeutet das, den ÖPNV in Köln konsequent weiter auszubauen. Das ist für mich verbunden mit einem klaren ‚Ja‘ zur Tunnellösung bei der Ost-West-Achse“, betonte Herrmann. Es müssten auch Angebote geschaffen werden für diejenigen, die nicht mit dem Rad fahren könnten oder wollten. Zudem dürfe das Auto nicht in Aus gestellt werden.
Köln könne eine Vorreiterstellung bei ‚Smart Mobility‘ einnehmen, erforderlich sei aber eine „Bereitschaft von Rat und Stadtverwaltung, sich technologieoffen mit innovativen Mobilitätskonzepten auseinanderzusetzen“. Dies käme auch dem Klima zugute.
Weiter kam Herrmann auch auf die angespannte wirtschaftliche Lage zu sprechen. Derzeit gehe es bei vielen Betrieben „ums nackte Überleben“. Daher sei eine Debatte über Exitstrategien dringend erforderlich. Die Wirtschaft brauche Perspektiven – jetzt müssten die Weichen für wettbewerbsfähige Standortbedingungen gestellt werden. Das gehe einher mit einem Mentalitätswandel: „Wirtschaft muss bei daher allen politischen und Verwaltungsentscheidungen mitgedacht werden!“, bekräftigte Herrmann.
In Richtung des neuen Ratsbündnis der Stadt Köln sprach sich Herrmann klar für ein intelligentes Verkehrskonzept aus. Damit verbunden sei für ihn der Ausbau des ÖPNV und insbesondere die Realisierung einer Tunnellösung bei der Ost-West-Achse. Auch dürfe das Auto nicht ins Aus gestellt werden, vielmehr solle Köln anstreben, Vorreiter bei ‚Smart Mobility‘ werden.
„Köln ist Digitalhauptstadt. Unsere digitalen Infrastrukturen sind Teil der Lösung, um die Klimaziele zu erreichen. Wenn Köln auch in der Energiewende führend sein will, müssen wir die ökologische Transformation mit Hilfe digitaler Technologien stärken. Beides sind zwei Seiten derselben Medaille“, ergänzte Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne.
Nach einer Grußbotschaft von Oberbürgermeisterin Henriette Reker diskutierten zu dem Thema ‚Köln: Grüne Welle für alle? Wie das neue Ratsbündnis die Stadt gestalten will“ Christiane Martin (Grüne), Bernd Petelkau (CDU), Rebekka Müller (Volt), Christian Joisten (SPD) und Ralph Sterck (FDP) und stellten sich kritischen Fragen zu den Plänen und Zielen ihrer Politik.
Wie in den vergangenen Jahren luden ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne wieder zum Ende der Karnevalszeit zum gemeinsam politischen Diskurs ein. Diesmal nicht traditionell ins Pullman Hotel: In Zeiten von Corona wurde die Veranstaltung aus dem NetBüdchen zu den Gästen live gestreamt.
Das Katerfrühstück moderierten Stefan Sommer (Kölnische Rundschau) und Konstantin Klostermann (Radio Köln).
Nach einem Grußwort von Oberbürgermeisterin Henriette Reker diskutieren unter dem Motto ‚Klimanotstand‘ – welche Ziele bleiben der Politik bis 2025? zu den Positionen der Parteien im Kommunalwahljahr 2020 Bernd Petelkau (CDU), Andreas Kossiski (SPD), Brigitta von Bülow (Bündnis 90/Die Grünen) und Ralph Sterck (FDP) vor rund 200 Gästen. Durch die Veranstaltung führten Claudia Schall (Radio Köln) und Stefan Sommer (Kölnische Rundschau).
„Mit der Ausrufung des ‚Klimanotstandes‘ hat sich die Stadt Fesseln angelegt und die Handlungsspielräume der Kommunalpolitik zusätzlich eingeschränkt“, erklärt Michael Jäger, Vorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN e. V., anlässlich des 20. Katerfrühstücks von ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne vor gut 200 Gästen. Viele Unternehmen befürchteten hierdurch neue Erschwernisse für Wirtschaft und Industrie.
„Köln wächst – da muss die Infrastruktur mitwachsen. Wir brauchen mehr Wohnraum, eine wachsende Verkehrsinfrastruktur, mehr Kitas und Schulen.“ Eng werde es auch für die Unternehmen, denn Büro- und Gewerbeflächen blieben ein knappes Gut in der Rheinmetropole, so Jäger. Gleichzeitig wolle Köln eine lebenswerte Stadt bleiben, in der die Menschen gesund und gerne leben. Der hieraus entstehende Zielkonflikt zwischen Wirtschaft, Wohnen, Verkehr und Natur und Erholung sei nicht ohne weiteres aufzulösen.
Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne, bestätigt dies: „Wir blicken auf stürmische Zeiten – nicht nur in den letzten Wochen, auch in der Politik.“ Die Digitalisierung und der Klimanotstand seien lediglich zwei Beispiele dafür. Um diesen Winden zu trotzen, brauche es ambitionierte Ziele von Politik und Wirtschaft in Köln. „Als kommunales Unternehmen stellen wir uns insbesondere die Frage, wie wir durch die Förderung digitaler Technologien unseren Beitrag leisten können. Dafür sind aus unserer Sicht kluge Smart-City- und Smart-Country-Konzepte essentiell“, erklärt von Lepel. Mit ihnen ließen sich neue Mobilitätsformen, intelligente Verkehrsleitsysteme und selbstregulierende Energiesysteme verwirklichen. Die Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit von digitalen Innovationen habe das Unternehmen dabei ebenfalls im Blick. „Wir unterstützen entschieden die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadtwerke Köln. Gemeinsam mit allen Unternehmen des Konzerns erarbeiten wir eine übergreifende Strategie, um die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und den politischen Auftrag des Rates der Stadt Köln für mehr nachhaltige Entwicklung zu erfüllen.“ Die Vereinbarkeit von Nachhaltigkeitsstrategien und wirtschaftlicher Vernunft seien auch künftig zentrale Themen der Stadt Köln.
Hier können Sie die Dokumentation als PDF-Datei herunterladen.
„Köln wie entfesselt? Wohin entwickelt sich der Wirtschaftsstandort 4.0?“ Unter diesem Motto diskutierten beim 19. Katerfrühstück von ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Mit dabei waren unter anderem Landesminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Kölns Stadtdirektor Dr. Stephan Keller.
„Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist ganz entscheidend für eine leistungsfähige Wirtschaft“, betonte Michael Jäger, Vorsitzender der ARBEITGEBER KÖLN e. V., bei seinem Eröffnungsstatement vor rund 200 Gästen über den Dächern Kölns. Doch wer in und um Köln mit Auto oder Bahn unterwegs sei wisse, dass die Verkehrsinfrastruktur am Limit fahre. Ganz eindringlich warnte Jäger vor der derzeit diskutierten Express-Busspur auf der Aachener Straße: „Bei einem Arterienverschluss der Hauptverkehrsader im Westen der Stadt ist der Verkehrsinfarkt nicht mehr in weiter Ferne.“ Gut gemeinter Aktionismus führe nur zu noch mehr Stau und helfe am Ende auch nicht bei der Verbesserung der Luftqualität.
Doch nicht nur die Verkehrsinfrastruktur sei ein wichtiger Faktor für einen Wirtschaftsstandort. Mit den Entfesselungsgesetzen sei die nordrhein-westfälische Landesregierung angetreten, die Wirtschaft im bevölkerungsreichsten Bundesland von ihren Fesseln zu befreien. Noch immer hinke das Schwergewicht Nordrhein-Westfalen bei der wirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Jäger begrüßte daher die ergriffenen Maßnahmen, gab aber gleichzeitig zu bedenken: „Vieles braucht Zeit, um Wirkung zu entfalten. Die Entfesselung des angeschlagenen Riesen NRW ist eher ein Marathon, denn ein Kurzstreckenlauf.“
Wie wichtig eine übergeordnete Digitalstrategie für Kölns Wirtschaft ist, betonte in diesem Zusammenhang NetCologne Geschäftsführer Timo von Lepel. Die Basis für den digitalen Wirtschaftsstandort 4.0 sei bereits gelegt: „Köln nimmt mit Blick auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur deutschlandweit schon heute eine Spitzenposition ein. Mit der aktuellen Digitaloffensive werden bis 2022 70 Prozent aller Haushalte und Gewerbe über einen direkten Glasfaseranschluss verfügen. Darüber hinaus hat die Stadt das dichteste kostenfreie WLAN-Netz und auch im Bildungssektor sind bereits alle Kölner Schulen mit Glasfaser ausgestattet.“ Jetzt gelte es, die digitale Zukunft Kölns zu gestalten.
In seinem Impulsvortrag erklärte Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Mit der Entfesselungsoffensive hat die Landesregierung gleich zu Beginn alle für die Wirtschaft relevanten Gesetze, Verordnungen und Regelungen auf den Prüfstand gestellt. Ergebnis: In den ersten drei Entfesselungspaketen haben wir 40 Gesetze, Verordnungen und Regelungen abgeschafft oder vereinfacht, weitere Pakete sind in Vorbereitung. Ziel sind unkomplizierte und schlanke Regeln und Verfahren, die mehr Freiraum für Eigeninitiative und Innovationen ermöglichen.“
„Die Wirtschaft erwartet zu Recht von uns, dass wir unsere Hausaufgaben machen und ein leistungsfähiger Dienstleister sind“, so Stadtdirektor Dr. Stephan Keller. „Dazu gehören schnelle Genehmigungsverfahren genauso wie umfassende digitale Services. Mit der Verwaltungsreform werden wir moderner und leistungsfähiger; dafür stehen beispielsweise die Einführung des elektronischen Gewerbeanmeldeverfahrens und das Projekt zur Beschleunigung von Baugenehmigungsprozessen mit der Einführung der digitalen Bauakte. Als größte kommunale Bauaufsichtsbehörde in NRW gehört die Stadt Köln zu einer der sechs Pilotkommunen bei der durch das Land NRW beabsichtigten Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Qualität machen die Verwaltung zu einem Partner der Wirtschaft“, so Dr. Keller zusammenfassend.