„Deutschland hat bei zentralen Themen Nachholbedarf“, eröffnete Michael Jäger, Vorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN, den 13. Kölner Arbeitgebertag. Als Handlungsfelder nannte er die Themen Bildung, Digitalisierung und Verkehrsinfrastruktur. Auch dürfe man Arbeit in Deutschland nicht weiter verteuern, um die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen. Er appellierte an die künftige Bundesregierung, die Sozialversicherungsbeiträge unter 40 Prozent zu halten. Die gute konjunkturelle Lage und die anhaltend hohe Beschäftigung bieten ideale Bedingungen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu entlasten. „Die gute Wirtschaftslage ist kein Selbstläufer. Wirtschaft braucht die richtigen Rahmenbedingungen, um zu gedeihen“, mahnte Jäger. In diesem Zusammenhang warnte Jäger auch vor überzogenen Tarifforderungen der Gewerkschaften. Diese würden eine Abwanderung von Arbeitsplätzen ins Ausland beschleunigen und eine Bewegung der Firmen aus dem Flächentarifvertrag auslösen.

Höhepunkt des diesjährigen Arbeitgebertages war die Rede von Arndt G. Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw und METALL NRW, mit dem Titel „Nach dem Superwahljahr 2017: Worauf es jetzt ankommt“. Die Erwartungen des Sozialpartners an die neue Bundesregierung formulierte Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Zu den Anforderungen an die gesetzliche Krankenversicherung und die Arbeitslosenversicherung standen Valerie Holsboer, Vorstand Ressourcen der Bundesagentur für Arbeit, und Günter Wältermann, Vorsitzender des Vorstands der AOK Rheinland/Hamburg, Rede und Antwort. Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Prof. Dr. Richard Giesen vom Lehrstuhl für Sozialrecht, Arbeitsrecht und Bürgerliches Recht an der Universität München, der zum Thema Arbeitskampf vortrug.